Tauche ein in das Meer Seiner Barmherzigkeit

Vortrag Ernesto Brux

Misericordia – Die Barmherzigkeit Gottes in unserem Leben und in der ganzen Welt

Vortrag: Samstag 16:30, 6. Oktober 2018

Liebe Schwestern und Brüder in Christus,

Ich würde gerne mit einem Gebet anfangen.

Im Namen des Vaters, und des Sohnes, und des Hl. Geistes, Amen.

O Gott der großen Barmherzigkeit, Du unendliche Güte!

Heute ruft die ganze Menschheit aus dem Abgrund ihres Elends zu Dir, zu Deinem Erbarmen.

O Gott, sie ruft mit der gewaltigen Stimme ihrer Not.

Guter Gott, verschmähe nicht das Gebet der Verbannten dieser Erde.

O Herr, unbegreifliche Güte, du kennst unser Elend ganz und gar und weißt, daß wir nicht im Stande sind, uns aus eigener Kraft zu Dir zu erheben.

Deshalb bitten wir Dich, komme uns mit Deiner Gnade zuvor und vervielfache stets Deine Barmherzigkeit in uns, damit wir Deinen heiligen Willen treu erfüllen im ganzen Leben und in der Stunde des Todes.

Möge uns die Allmacht Deiner Barmherzigkeit vor Angriffen der Feinde unserer Erlösung beschirmen, damit wir vertrauensvoll, wie Deine Kinder, auf Dein endgültiges Kommen warten.

Dieser Tag ist allein Dir bekannt, doch wir erwarten, daß wir alles erhalten werden, was Jesus uns versprochen hat – und das trotz unseres ganzen Elends — , denn Jesus ist unser Vertrauen; wir schreiten durch Sein barmherziges Herz wie durch ein geöffnetes Tor in den Himmel (TB 1570)  Amen.

 

Zuerst möchte ich mich ganz herzlich bei allen bedanken, die es für mich möglich gemacht haben hier heute vor euch zu stehen, vor allem Frau Mechtild Neiske.

Mein Name ist Ernesto Brux, ich komme aus San Antonio, Texas / USA, und bin ein Apostel der Barmherzigkeit Gottes, ernannt vom Hl. Johannes Paul II – Institute unter der Leitung des Nationalheiligtums der Göttlichen Barmherzigkeit in Stockbridge, MA / USA.

 

Das Thema worüber ich heute sprechen werde lautet “Misericordia – Die Barmherzigkeit Gottes in unserem Leben und in der ganzen Welt“.

 

Was ist “Misericordia”?

Misericordia kommt aus dem lateinischen

Misere = Miserabel = unglücklich = elend

Corde = Herz

  • Begleite den, der in Elend ist.
  • Es ist die Fähigkeit, nahe an dem zu sein, der in Not oder Unglück ist.

Jesus sagte zu Hl. Faustyna (Tagebuch 742):

„Meine Tochter, wenn ich durch dich von den Menschen die Verehrung meiner Barmherzigkeit verlange, mußt du dich als erste durch Vertrauen auf meine Barmherzigkeit auszeichnen. Ich verlange von dir Taten der Barmherzigkeit, die aus deiner Liebe zu Mir hervorgehen sollen. Barmherzigkeit sollst du immer und überall deinen Nächsten erweisen, du kannst dich davor weder drücken, noch ausreden oder entschuldigen. Ich gebe dir 3 Möglichkeiten, dem Nächsten Barmherzigkeit zu erweisen:

  1. die Tat, 2. das Wort, 3. das Gebet.

In diesen 3 Stufen ist die Fülle der Barmherzigkeit enthalten, sie ist ein unumstößlicher Beweis der Liebe zu Mir. So preist und verehrt die Seele Meine Barmherzigkeit, aber es muss auch die Tat hinzukommen und Ich verlange die Verehrung Meiner Barmherzigkeit durch das feierliche Begehen des Barmherzigkeits-Sonntags und die Verehrung des Bildes, das gemalt worden ist. Durch das Bild werde ich den Seelen viele Gnaden verleihen. Es soll an die Forderungen Meiner Barmherzigkeit erinnern, denn auch der stärkste Glaube hilft nichts ohne Taten.“

 

Die Barmherzigkeit Gottes in meinem Leben

In meinem Leben war die Barmherzigkeit Gottes steht’s präsent ohne dass ich es wirklich wahrgenommen oder gewußt hatte. Ich bin ein eineiiger Zwilling und wurde 3 Monate zu früh geboren (Im 6.Monat). Die Doktoren haben damals meinem Vater gesagt, dass unsere Überlebenschancen sehr gering waren. Er sollte zwischen meiner Mutter und seinen Zwillingen wählen… Er hatte sich natürlich für meine Mutter entschieden. Ich bin ein lebendiger Beweis der Barmherzigkeit Gottes. Meine Taufe war am Sonntag nach Ostern (Barmherzigkeitssonntag). Auch meine Hl. Kommunion war am Sonntag nach Ostern (Barmherzigkeitssonntag). Meine kirchliche Trauung war in der Kirche „Señor de la Misericordia“ (Barmherzigkeit Gottes) in Cd. Juarez, Mexico, wir haben den Apostolischen Segen von Hl. Papst Johannes Paul II bekommen, das Thema meiner ersten Besinnungstage war die Barmherzigkeit Gottes. Das ist kein „Zufall“ …es ist ein „GOTT Fall“. Jesus hat 41 Jahre auf mich gewartet. Er hatte eine sehr gute und treue Helferin, meine geliebte Ehefrau Elenida, die 23 Jahre für meine Bekehrung gebetet hat. Also, liebe Ehefrauen, es gibt noch Hoffnung für Eure Ehemänner. (SMILE).

2013 war das Jahr meiner Bekehrung und das Jahr, wo sich die Barmherzigkeit Gottes sehr bemerkbar gemacht hat. Im Januar 2013 habe ich zum ersten Mal die liebe Gottes in meinem Besinnungstage spüren können.

Einen Monat später habe ich die Barmherzigkeit Gottes mit meinen eigenen Augen sehen können, als ich meinen Vater tot auf der Terrasse im Haus meiner Schwester gefunden habe. Sein Gesichtsausdruck war schrecklich. (schiefer, verzehrter Mund, etc.) Er ist an den Komplikationen von Speiseröhrenkrebs gestorben. Ich habe zusammen mit meiner Frau und meinen damals 11 und 14jährigen Söhnen fast 4 Stunden am Todesbett meines Vaters den Rosenkranz der Göttlichen Barmherzigkeit gebetet. Nach ungefähr 3 Stunden haben wir sehen können wie sich der Gesichtsausdruck geändert hat… Es war wie Tag und Nacht. … er sah sehr friedlich aus.

Warum erzähle ich Euch dieses Ereignis? Es war die Tat, das Gebet, aber vor allem die Barmherzigkeit Gottes, die es ermöglichten, die Seele meines Vaters zu retten. Am 13. Mai 2017, bei der 100jährigen Andachtsmesse der Jungfrau Maria von Fatima in San Antonio, TX, habe ich während der Eucharistiefeier sehen können, wie die Mutter der Barmherzigkeit, die Jungfrau Maria, meinen Vater in den Himmel begleitet hat. Mein Vater hat mich angeschaut und hat mir voller Freude gesagt „Danke lieber Ernesto“. Ich habe 1,549 Tage (4 J, 2 M, 27 T) für meinen Vater gebetet, damit unser Herr Gott Erbarmen mit ihm hat.

Im Tagebuch der Hl. Faustyna, Eintrag #1,549 steht folgendes:

Ich will im Geiste des Glaubens leben. Alles was auf mich zukommt, nehme ich als Gabe des liebenden Willens Gottes an, der aufrichtig mein Glück will. So nehme ich alles, was Gott mir sendet, ergeben und dankbar an und schenke der Stimme der Natur und dem Raunen der Eigenliebe kein Gehör. Vor einer wichtigen Tätigkeit will ich einen Moment nachdenken, welchen Zusammenhang sie mit dem ewigen Leben hat, und herausfinden, welches Hauptziel dem Unternehmen vorschwebt – die Ehre Gottes, das Wohl der eigenen Seele oder anderer Seelen. Falls mein Herz das bejahen kann, werde ich in meinem Tun unbeugsam bleiben und weder auf Schwierigkeiten noch auf Opfer achten. Ich werde vor dem beschlossenen Vorhaben nicht zurückschrecken. Mir genügt es zu erkennen, daß es Gott lieb ist. (TB 1549)

Was ist ein Zönakel?

 

Der Zönakel der Göttlichen Barmherzigkeit ist eine kleine Glaubensgemeinschaft. Die Idee, die in dem Wort Zönakel enthalten ist, stammt von der Begegnung der Apostel im Speisesaal (Zönakel), wo sie mit Jesus das Letzte Abendmahl feierten. Das lateinische Wort für Abendessen ist cena. Es war im Speisesaal (Zönakel), dass Jesus die Eucharistie einführte und die Füße der Apostel wusch. Dort empfingen die Apostel den Heiligen Geist.

Die Eucharistischen Apostel der Göttlichen Barmherzigkeit, treffen sich in kleinen Gruppen. Ziel ist es, tiefer in die Schriften der hl. Faustyna einzutauchen und mehr über die Eucharistie und die Botschaft der Barmherzigkeit Gottes zu erfahren.

Kleine Gruppen, die sich versammeln, um ihren Glauben zu vertiefen und zu teilen. Dies ist eine wichtige Form der Evangelisierung… Weltweit. Der Mittelpunkt liegt in der Botschaft der Barmherzigkeit Gottes, wie sie in der Heiligen Schrift, im Katechismus der Katholischen Kirche und im Tagebuch der Hl. Faustyna zu finden ist, mit besonderer Betonung der Eucharistie.

Ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg des Zönakels ist das Teilen von Glauben. In den Treffen werden über das Bild der Göttlichen Barmherzigkeit, der Festtag, die Eucharistie, das Sakrament der Beichte, der Liebe und vieles mehr, gesprochen. Lebenswege, Kämpfe und Einsichten werden offen diskutiert. So wird unser Glaube lebendig und die Bedeutung der Barmherzigkeit Gottes deutlicher.

Die Gruppen folgen dem in drei Handbüchern angelegten Ausbildungsprogramm.

Ein Moderator leitet die Gruppe, aber ihre Aufgabe besteht nicht darin zu lehren, sondern die Diskussion über das Thema zu führen und sie alle sprechen und teilen zu lassen.

 

Denken Sie daran, daß nur zwei Personen ein Zönakel bilden können. Wir ermutigen Gruppen mit mehr als 15 Mitgliedern, sich zu verzweigen und eine andere Gruppe zu bilden, da dies das Teilen von Glauben fördert. Das Tagebuch ist so reich und geistvoll, daß das Wachstum der Mitglieder unvermeidlich ist.

Die Verehrung der Barmherzigkeit Gottes ist ein Lebensstil. Hierzu ist es wichtig nochmals zu erwähnen, “…denn auch der stärkste Glaube hilft nichts ohne Taten.” (TB 742).

Werke der Barmherzigkeit

Die geistlichen Werke der Barmherzigkeit

  1. Die Unwissenden lehren
  2. Den Zweiflern raten
  3. Die Trauernden trösten
  4. Die Sünder zur Umkehr ermutigen
  5. Denen, die uns beleidigen, verzeihen
  6. Die Lästigen ertragen
  7. Für alle Menschen beten

Die leiblichen Werke der Barmherzigkeit

  1. Die Hungernden speisen
  2. Den Durstigen zu trinken geben
  3. Den Nackten bekleiden
  4. Die Fremden beherbergen
  5. Die Kranken pflegen
  6. Die Gefangenen besuchen
  7. Die Toten in Würde bestatten

 

Der Glaube drückt sich im Gebet und im Gottesdienst aus. Aber nicht nur darin. Er muss auch in der tätigen Nächstenliebe wirksam werden, um echt und fruchtbar zu sein. Nicht nur im Gottesdienst, sondern auch im selbstlosen Liebesdienst bringen wir unseren Glauben zum Ausdruck und erweisen wir Gott die Ehre, die ihm gebührt. Der Hl. Paulus sagt deshalb im Galaterbrief, dass es darauf ankommt, „den Glauben zu haben, der in der Liebe wirksam ist“ (Gal 5,6).

 

Ohne Werke der Liebe ist der Glaube tot, wie es auch im Jakobusbrief heißt: “Du hast Glauben und ich kann Werke vorweisen; zeig mir deinen Glauben ohne die Werke und ich zeige dir meinen Glauben aufgrund der Werke. Willst du also einsehen, du unvernünftiger Mensch, daß der Glaube ohne Werke nutzlos ist?” (Jak 2,18.20)

Das Erste, was wir uns also klarzumachen haben, ist, dass die Werke der Barmherzigkeit nicht irgendwie ein Anhängsel an unseren Glauben sind, auf die wir auch verzichten könnten. Sie sind vielmehr Ausdruck und Prüfstein unseres Glaubens. Nur wenn wir sie aus der Kraft des Heiligen Geistes in Freude vollbringen und praktizieren, können wir Gott wohlgefällig leben und unserer Berufung entsprechen.

Die Bibel lehrt uns, an einen Gott zu glauben, der in seiner Liebe so weit geht, sich die Bedürfnisse und Nöte seiner Geschöpfe zu eigen zu machen: „…habt ihr mir getan.“ Ein Gott also, der das Elend sieht, das Leid kennt und der in seinem Sohn Jesus Christus herabsteigt um mitten in diesen Nöten uns nahe zu sein.

 

Der Heilige Vater Papst Franziskus schrieb in seinem Apostolischen Schreiben „Gaudete Et Exsultate – Über den ruf zur Heiligkeit in der Welt von Heute“:

 

Um heilig zu sein, muss man nicht unbedingt Bischof, Priester, Ordensmann oder Ordensfrau sein. Oft sind wir versucht zu meinen, dass die Heiligkeit nur denen vorbehalten sei, die die Möglichkeit haben, sich von den gewöhnlichen Beschäftigungen fernzuhalten, um viel Zeit dem Gebet zu widmen. Es ist aber nicht so. Wir sind alle berufen, heilig zu sein, indem wir in der Liebe leben und im täglichen Tun unser persönliches Zeugnis ablegen, jeder an dem Platz, an dem er sich befindet.

  • Bist du ein Gottgeweihter oder eine Gottgeweihte? Sei heilig, indem du deine Hingabe freudig lebst.
  • Bist du verheiratet? Sei heilig, indem du deinen Mann oder deine Frau liebst und umsorgst, wie Christus es mit der Kirche getan hat.
  • Bist du ein Arbeiter? Sei heilig, indem du deine Arbeit im Dienst an den Brüdern und Schwestern mit Redlichkeit und Sachverstand verrichtest.
  • Bist du Vater oder Mutter, Großvater oder Großmutter? Sei heilig, indem du den Kindern geduldig beibringst, Jesus zu folgen.
  • Hast du eine Verantwortungsposition inne? Sei heilig, indem du für das Gemeinwohl kämpfst und auf deine persönlichen Interessen verzichtest.

 

Katechismus

 Im Katechismus der Katholischen Kirche , Nr. 2447 steht:

„Die Werke der Barmherzigkeit sind Liebestaten, durch die wir unserem Nächsten in seinen leiblichen und geistigen Bedürfnissen zu Hilfe kommen. Belehren, raten, trösten, ermutigen sowie vergeben und geduldig ertragen sind geistliche Werke der Barmherzigkeit. Leibliche Werke der Barmherzigkeit sind vor allem: die Hungrigen speisen, Obdachlose beherbergen, Nackte bekleiden, Kranke und Gefangene besuchen und Tote begraben [Vgl. Mt 25,31-46]. Unter diesen Werken ist das Almosenspenden an Arme [Vgl. Tob 4,5-IL Sir 17,22] eines der Hauptzeugnisse der Bruderliebe; es ist auch eine Gott wohlgefällige Tat der Gerechtigkeit [Vgl. Mt 6,2-4]: „Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines davon dem, der keines hat, und wer zu essen hat, der handle ebenso” (Lk 3,11).

Werke der Barmherzigkeit in der jetzigen Zeit

  1. Du gehörst dazu

Was unsere Gesellschaft oft kalt und unbarmherzig macht, ist die Tatsache, daß in ihr Menschen an den Rand gedrückt werden: die Arbeitslosen, die Ungeborenen, die psychisch Kranken, die Ausländer, die Häftlinge. Im März diesen Jahres, habe ich an einem 3-Tage Kolbe Gefängnis – Exerzizien teilgenommen in denen wir das Wort und die Barmherzigkeit Gottes mit 99 Häftlingen geteilt haben. Von 7 Uhr in der früh bis 18 Uhr haben wir zusammen Gebetet, Glauben und Zeugnis geteilt. Ich war für den Spanisch sprechenden Gefangenen verantwortlich. Ich hatte Mörder, „Sicarios“ oder Hit Männer, Drogenhändler, Räuber, Entführer an meinem Tisch. Ich habe gesehen wie die Barmherzigkeit Gottes die Herzen aller Gefangenen erfaßt hat. Wir haben zusammen gegessen, getrunken, getanzt, gesungen, gelacht, geweint, gebetet. Sie haben sich wie geliebte Söhn Gottes gefühlt als hätten sie an einer Hochzeitsfeier teilgenommen. Gott hat mir an diesen Tag 99 neue Brüder geschenkt.

 

  1. Ich höre dir zu

„Niemand hört mir zu!“

Die Hektik des modernen Lebens, die Ökonomisierung von Pflege und Sozialleistungen zwingt zu möglichst schnellem und effektivem Handeln. Es fehlt oft – gegen den Willen der Hilfeleistenden – die Zeit, einem anderen einfach einmal zuzuhören. Zeit haben, zuhören können – ein Werk der Barmherzigkeit, paradoxerweise gerade im Zeitalter technisch perfekter, hochmoderner Kommunikation so dringlich wie nie zuvor!“

 

  1. Gut über den anderen reden

„Jeder hat das schon selbst erfahren: In einem Gespräch, einer Sitzung, einer Besprechung – da gibt es Leute, die zunächst einmal das Gute und Positive am anderen, an einem Sachverhalt, an einer Herausforderung sehen. Natürlich: Man muss auch manchmal den Finger auf Wunden legen, Kritik üben und Widerstand anmelden. Was heute freilich oft fehlt, ist die Hochschätzung des anderen, ein grundsätzliches Wohlwollen für ihn und seine Anliegen und die Achtung seiner Person. Gut über den anderen reden – ob nicht auch Kirchenkritiker manchmal barmherziger sein könnten?“

 

  1. Ich gehe ein Stück mit dir

Vielen ist mit einem guten Rat allein nicht geholfen. Es bedarf in der komplizierten Welt von heute oft einer Anfangshilfe, gleichsam eines „Mitgehens der ersten Schritte, bis der andere Mut und Kraft hat, allein weiterzugehen. Das Signal dieses Werkes der Barmherzigkeit lautet: „Du schaffst das! Komm, ich helfe dir beim Anfangen!“ Unsere Sozialarbeiter der Caritas wissen, wovon ich rede. Aber es geht hier nicht nur um soziale Hilfestellung. Es geht um Menschen, bei denen vielleicht der Wunsch da ist, Gott zu suchen. Sie brauchen Menschen, die ihnen Rede und Antwort stehen und die ein Stück des möglichen Glaubensweges mit ihnen mitgehen.“

Wir müssen ein licht für denen sein, die in der Dunkelheit stehen.

Ich teile mit dir

„Es wird auch in Zukunft keine vollkommene Gerechtigkeit auf Erden geben. Es braucht Hilfe für jene, die sich selbst nicht helfen können. Das Teilen von Geld und Gaben, von Möglichkeiten und Chancen wird in einer Welt noch so perfekter Fürsorge notwendig bleiben. „Geteiltes Leid ist halbes Leid, geteilte Freude ist doppelte Freude! Habt Ihr schon mal einem Obdachlosen etwas zu essen gegeben und Ihm gesagt, dass Gott sie liebt?

Diese Jahr war ich in Indien, wo wir zwei Wasserreinigungsanlagen gebaut haben um 1,000 Menschen mit reinem Wasser zu versorgen. Auch deine Zeit kann mit anderen geteilt werden.

 

  1. Ich besuche dich

Den anderen in seinem Zuhause aufsuchen ist besser, als darauf warten, daß er zu mir kommt. Der Besuch schafft Gemeinschaft. Er holt den anderen dort ab, wo er sich sicher und stark fühlt. Gehen wir auch auf jene zu, die nicht zu uns gehören?

 

 

  1. Ich bete für dich

„Wer für andere betet, schaut auf sie mit anderen Augen. Er begegnet ihnen anders. Auch Nicht-christen freuen sich, wenn für sie gebetet wird. Ein Ort in der Stadt, im Dorf, wo regelmäßig und stellvertretend alle Bewohner in das fürbittende Gebet eingeschlossen werden, die Lebenden und die Toten – das ist ein Segen. Sag es als Mutter, als Vater deinem Kind: Ich bete für dich! Tun wir es füreinander, gerade dort, wo es Spannungen gibt, wo Beziehungen brüchig werden, wo Worte nichts mehr ausrichten. Gottes Barmherzigkeit ist größer als unsere Ratlosigkeit und Trauer.“

 

Wie Papst Franziskus in seinem Apostolischen Schreiben „Gaudete Et Exultate“ schrieb:

»Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.«

 

Die Barmherzigkeit beinhaltet zwei Aspekte: den anderen geben, helfen, dienen und ebenso vergeben, verstehen.

Matthäus fasst es in der Goldenen Regel so zusammen: »Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut auch ihnen!« (7,12). Der Katechismus erinnert uns,

dass dieses Gesetz »in allen Fällen« gilt, besonders, wenn jemand »zuweilen vor Situationen [steht], die das Gewissensurteil unsicher und die Entscheidungen schwierig machen«.

 

Im Lukasevangelium hoeren wir: »Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist! Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden! Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden! Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden! Gebt, dann wird auch euch gegeben werden!«

(Lk 6,36-38). Und dann fügt Lukas etwas hinzu, dass wir nicht übersehen dürfen: »Denn nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden« (6,38). Das Maß, das

wir verwenden, um zu verstehen und zu vergeben, wird bei uns angewendet werden, um uns zu vergeben. Das Maß, das wir anwenden, um zu geben, wird im Himmel bei uns angewendet

werden, um uns zu vergelten. Das sollten wir nicht vergessen.

 

Jesus sagt nicht: „Selig, die auf Rache sinnen“, sondern er preist die selig, die vergeben und es »bis zu siebzigmal siebenmal« (Mt 18,22) tun. Wir müssen daran denken, dass wir alle ein Heer von Begnadigten sind. Wir alle wurden mit göttlichem Erbarmen angeschaut. Wenn wir uns ehrlich dem Herrn nähern und genau hinhören, werden wir möglicherweise einige Male diesen

Tadel vernehmen: »Hättest nicht auch du mit deinem Mitknecht Erbarmen haben müssen, so wie ich mit dir Erbarmen hatte?« (Mt 18,33).

 

Als Abschluss, meine lieben Schwestern und Brüder, möchte ich Euch alle dazu einladen ein Eucharistischer Apostel der Barmherzigkeit Gottes zu werden, das heißt, aktiv mithelfen die Verehrung der Barmherzigkeit Gottes zu verbreiten. Wir sind der Körper der Katholischen Kirche, wir sind die Arme, Beine, Hände, Mund, Ohren und Augen Gottes.

Jesus sagte zu Hl. Faustyna:

Seelen, die den Ruhm Meiner Barmherzigkeit verbreiten, beschütze Ich ihr Leben lang, wie eine zärtliche Mutter ihren Säugling beschützt, und in der Stunde des Todes werde Ich ihnen nicht Richter, sondern barmherziger Erlöser sein (TB 1075).

Und für alle Priester in der ganzen Welt… Sie können sich um eines zusätzlichen Versprechens Jesu erfreuen: … Jenen Priestern, die Meine Barmherzigkeit künden und rühmen, werde Ich sonderbare Macht geben, ihre Worte salben und die Herzen, zu denen sie sprechen, werde Ich bewegen (TB 1521).

Die Verbreitung der Ehre der Barmherzigkeit Gottes, also das Verkünden des Geheimnisses der Barmherzigkeit Gottes, das am vollkommensten im gekreuzigten und auferstandenen Christus geoffenbart wurde, durch das Zeugnis des Lebens, Taten, Worte und Gebet soll nicht nur den Weg zu einem schönen und glücklichen Leben auf Erden zeigen, sondern auch, und vielleicht vor allem, dem Werk der Erlösung und der Heiligung der Welt dienen und zur Vorbereitung der Menschheit auf die erneute Ankunft Christi auf Erden. Sekretärin Meiner Barmherzigkeit – sprach Jesus zur Hl. Faustyna – schreibe, künde den Seelen von Meiner großen Barmherzigkeit, denn der furchtbare Tag ist nahe, der Tag Meiner Gerechtigkeit (TB 965). Lasse nicht nach im Künden Meiner Barmherzigkeit (TB 1521). Künde der ganzen Welt von Meiner unbegreiflichen Barmherzigkeit (TB 699). Möge die ganze Menschheit Meine unergründliche Barmherzigkeit kennen lernen. Das ist das Zeichen der Endzeit. Danach kommt der Tag der Gerechtigkeit (TB 848). Schreibe: Ehe Ich als gerechter Richter komme, öffne Ich weit die Tür Meiner Barmherzigkeit. Wer durch die Tür der Barmherzigkeit nicht eingehen will, muss durch die Tür Meiner Gerechtigkeit …(TB 1146).

 

Es ist kein Zufall, dass Jesus so oft von der Verehrung seiner Barmherzigkeit spricht.

Gott braucht uns!

Gott braucht spirituelle Krieger, die Ihm helfen diesen drängenden Aufruf, die Verehrung seiner Barmherzigkeit in der ganzen Welt zu verbreiten.

Gott braucht Heilige!

Habt Keine Angst, meine lieben Schwestern und Brüder!

 

„Habt keine Angst! Öffnet die Tore für Christus!“ sagte damals der Heilige Papst Johannes Paul II.

 

“Hab keine Angst vor der Heiligkeit. Sie wird dir nichts an Kraft, Leben oder Freude nehmen. Ganz im Gegenteil, denn du wirst dabei zu dem Menschen werden, an den der Vater dachte, als er dich erschaffen hat, und du wirst deinem eigenen Wesen treu bleiben.

 

Öffnet Eure Herzen! Jesus hat uns als Körper der Kirche erwählt. JESUS CHRISTUS BRAUCHT DICH UND MICH! HABT KEINE ANGST! „Darum lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir“ (Gal 2:20)

Abschluss Gebet:

Heiligste Dreifaltigkeit, Vater, Sohn und Heiliger Geist, in tiefster Ehrfurcht bete ich Dich an und opfere Dir auf den kostbaren Leib und das Blut, die Seele und die Gottheit Jesu Christi, gegenwärtig in allen Tabernakeln der Erde, zur Wiedergutmachung für alle Schmähungen, Sakrilegien und Gleichgültigkeiten, durch die Er selbst beleidigt wird. Durch die unendlichen Verdienste Seines Heiligsten Herzens und des Unbefleckten Herzens Mariens bitte ich Dich um die Bekehrung der armen Sünder.  Amen.

 

Jesus, Ich vertraue auf Dich! (3x)

Heilige Faustyna – bitte für uns

Heiliger Johannes Paul II – bitte für uns

Seliger Vater Michal Sopocko – bitte für uns.