Tauche ein in das Meer Seiner Barmherzigkeit

Weltkongress in Manila 2017

Der 4. Apostolische Weltkongress der Barmherzigkeit (WACOM 4) in Manila

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Der Aufruf zu Barmherzigkeit gehört zu den zentralen Themen in den Pontifikaten Papst Franziskus und seines Vorvorgängers, des Heiligen Johannes Paul II. Neben den nationalen (im Erzbistum Paderborn in den Jahren 2013 und 2015) und kontinentalen Barmherzigkeits-Kongressen, gibt es seit 2008 auch die Weltkongresse (WACOM = World Apostolic Congress on Mercy). Den Anfang machte damals Rom. Der zweite Kongress fand 2011 in Krakau statt und der dritte 2014 in Bogotá. Organisiert wird die Kongressreihe vom Rat des Apostolischen Weltkongresses der Barmherzigkeit unter der Leitung des Wiener Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn OP. Der letzte Apostolische Weltkongress der Barmherzigkeit (WACOM 4) fand vom 16. bis 20. Januar 2017 in Manila auf den Philippinen statt.

Die Apostolischen Weltkongresse der Barmherzigkeit sind ein internationales Treffen der Anhänger und Befürworter der Verehrung der göttlichen Barmherzigkeit, wie Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien.

Papst Franziskus mahnte die Delegierten des diesjährigen Weltkongresses nicht aufzugeben, um die Barmherzigkeit Gottes zu suchen und zu teilen. „Begebt euch weiter auf die Suche nach neuen Wegen, Gottes Barmherzigkeit auszudrücken“, sagte der Papst in seiner Botschaft, die der päpstliche Legat Erzbischof Philippe Kardinal Barbarin zu Beginn der Eucharistiefeier in der Universität von Santo Tomas in Manila verlas. Unter Bezugnahme auf den Papst sagte der Erzbischof von Lyon, Frankreich: „Er möchte auch, dass Sie nach geeigneten Antworten auf die sozialen Probleme unserer Zeit suchen.“

Der Kongress stand unter dem Thema „Gemeinschaft in Barmherzigkeit, Mission für die Barmherzigkeit“ und wollte damit eine Kultur der Barmherzigkeit in der Kirche und in der Welt beschleunigen. Jeder Tag hatte ein anderes Thema: • „Gott ist der Vater der Barmherzigkeit und Jesus Christus ist das barmherzige Herz des Vaters“ • „Die Kirche ist der Leib des Angesichts der göttlichen Barmherzigkeit und ihre Sendung ist es, das Evangelium der unendlichen Barmherzigkeit zu predigen“ • „Die Kirche ist eine barmherzige Gemeinschaft, die verzeiht“ • „Der Herr hört das Schreien der Armen“ • „Die Kirche wird gesandt, um die Gegenwart und das Zeugnis der Barmherzigkeit Gottes in der Welt zu sein.“

Die fünftägige Zusammenkunft, fand u. a. in der Kathedrale in Manila, in der Königlichen und Päpstlichen Universität Santo Tomas in Manila, im Nationalheiligtum von Pater Pio in Santo Tomas, Batangas, in dem Nationalheiligtum der Göttlichen Barmherzigkeit in der Diözese von Malolos, Bulacan und im Las Casas Filipinas de Acuzar in der Diözese von Balanga, Bataan, statt.

Unbenannt1. Tag: Kathedrale von Manila: Pontifikalamt mit dem Apostolischen Nuntius der Philippinen und der Predigt von Erzbischof Luis Antonio Kardinal Tagle, Erzbischof von Manila.

WACOM12. Tag: Königliche und Päpstliche Universität, Santo Tomas, Manila: Einzug der Fahnenabordnungen.

WACOM23. Tag: Nationalheiligtum von Pater Pio, Erzbistum Lipa, Batangas: Menschen aller Rassen, Farben und Sprachen haben ein gemeinsames Anliegen: die Barmherzigkeit Gottes für die Welt zu erbitten und zu verkündigen, durch Tat, Wort und Gebet.

WACOM34. Tag: Das Nationalheiligtum der Göttlichen Barmherzigkeit, Bistum Malolos, Bulacan: Mehr als 40 Nationen, ca. 5000 Menschen singen gemeinsam den Barmherzigkeitsrosenkranz für die Welt.

WACOM45. Tag: Diözesanheiligtum der Göttlichen Barmherzigkeit, Balanga, Bataan: Neben den Vorträgen und Zeugnissen gab es überall auch ein abwechslungsreiches Kulturprogramm.

WACOM5Der krönende Abschluss mit der Aussendung im Dienst der Barmherzigkeit.

WACOM 4 ist mit einer „Aussendung im Dienst der Barmherzigkeit“ zu Ende gegangen. Täglich hatten sich ca. 4000 bis 5000 Anhänger und Befürworter der Verehrung der Göttlichen Barmherzigkeit zusammengefunden, darunter ca. 1000 internationale Delegierte aus 40 Nationen (davon 48 aus Österreich und 2 aus Deutschland, dem Erzbistum Paderborn). Christen, die „Missionare der Barmherzigkeit“ sein wollen, sollten wachsam vor Lügen und verantwortungslosem Verhalten sein, die in den sozialen Medien verbreitet würden, warnte einer der anwesenden Bischöfe.

Pfarrer Patrice Chocholski (jetziger Pfarrer von Ars, Frankreich), Generalsekretär der Apostolischen Weltkongresse der Barmherzigkeit sagte in einer Pressekonferenz, dass die Barmherzigkeit keine Bewegung in der Kirche ist, sondern die Kirche in Bewegung. „Kongresse auf der Welt, auf kontinentaler, nationaler und regionaler Ebene sind eine Antwort auf das Evangelium, das die Päpste Johannes Paul II. und Franziskus wiederholten“, sagte Chocholski. „Sie sind Impulse, so dass die Kirche sich ihrer Mission durch das Geheimnis der Göttlichen Barmherzigkeit mehr bewusst wird und motiviert ist. Das Heilige Jahr der Barmherzigkeit war ein enormer Schub.“ „Es ist ein Ruf nicht nur für die Diözesen, sondern auch für andere Kirchen, für die Getauften im Allgemeinen, für Angehörige anderer Religionen, für Agnostiker, für Atheisten, für Politiker … Auf diese Art geteilt, wird Barmherzigkeit zum Funken für neue Kreativität und neue Zivilisationen.“

Papst Franziskus hat dem Antrag stattgegeben, dass die WACOM direkt unter der Aufsicht des Vatikans stehen kann. Nach einem 12jährigen Prozess wird das Apostolat der göttlichen Barmherzigkeit damit endlich im Vatikan tief verwurzelt sein, und zwar innerhalb des Päpstlichen Rates für die Neuevangelisierung. Pfarrer Patrice Chocholski sagte, der Papst habe ihre Bitte angenommen, da er glaube, dass die Göttliche Barmherzigkeit das Feuer für die Neuevangelisierung ist. „Es ist eine großartige Nachricht und ein Traum wird Wirklichkeit“, sagte Chocholski den Delegierten am letzten Tag des 4. WACOM am Las Casas Filipinas de Acuzar in Balanga, Bataan. Weiter sagte er, dass das Dikasterium nun die Leitung der Förderung des Apostolats der Göttlichen Barmherzigkeit und die Vorbereitung des nächsten WACOM, der in Samoa, Ozeanien im Jahr 2020 stattfinden wird, übernimmt. Msgr. Eugene Sylva, der Vertreter des Päpstlichen Rates für die Neuevangelisierung, sagte zu diesem Großereignis, dass sie vorwärts schauen, um mit den Anhängern und Förderern der Verehrung der Göttlichen Barmherzigkeit zusammenzuarbeiten. »Es ist eine große Ehre«, sagte Sylva. „Wir freuen uns auf die Förderung der Göttlichen Barmherzigkeit, damit wir die Mission der Neuevangelisation fördern können.“ Chocholski erklärte zwischenzeitlich, dass die Philippinen den bisher erfolgreichsten WACOM veranstalteten – ein Fünf-Tage-Event, das insgesamt rund 20.000 Teilnehmer anzog. „Die große Beteiligung und die Intensität der Vorbereitung ist sehr beeindruckend“, fügte Chocholski hinzu. „Dies ist ein großer Ausdruck von Gemeinschaft, den die internationalen Delegierten von den Menschen auf den Philippinen erfahren durften.“ sagte er. Diesen letzten Satz von Pfarrer Patrice können wir als Teilnehmer an diesem WACOM nur bestätigen: Die Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft der Philippinen, ihre tiefe Gläubigkeit, ihre bunte Kultur, ihre Fröhlichkeit und Zufriedenheit, ihre Fähigkeit, aus der Tiefe des Herzens zu singen und zu beten, ihr Organisationstalent betreffs der Mahlzeiten und Transporte, ihre absolute Gastfreundschaft, ihr familiärer Zusammenhalt, die zu Herzen gehenden Zeugnisse und Predigten, auf der anderen Seite aber auch die Bilder absoluter Armut, die unserer Barmherzigkeit so sehr bedarf, müllüberfüllte Straßen, den Lärm der Fahrzeugmotoren, der Einfluss des 2. Weltkrieges auf den Philippinen, ihre schwierige politische Situation und viele, viele weitere Eindrücke werden wir immer in Erinnerung behalten.