Gott ist eine Communio (Einheit in Gemeinschaft) von drei Personen, Vater, Sohn und Heiliger Geist. Wir sind nach dem Abbild Gottes gemacht, Ihm ähnlich. Gott schuf Adam und Eva als eine Gemeinschaft von Personen in der Communio mit Gott. Die Erbsünde zerstörte beides: die Communio zwischen Adam und Eva und deren Communio mit Gott. Aber in seiner Barmherzigkeit versprach Gott, diese Communio wiederherzustellen, was er durch seinen Sohn Jesus, das Wort, das Fleisch geworden ist, tat. In Seiner Person stellte Jesus am Kreuz die Communio zwischen Gott und dem Menschen und die zwischen ihnen untereinander wieder her. Communio ist das Wort, das am besten die Kirche in Jerusalem nach Pfingsten beschreibt. Der Hl. Papst Johannes Paul II. verwies ständig auf die Communio als die tiefste Berufung der Kirche. Deshalb, jeder Ruf innerhalb der Kirche ist ein Ruf eine Communio zu sein:
„…Der Herr Jesus deutet uns diese brüderliche Gemeinschaft als leuchtenden Widerschein des Lebens und der Liebe des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, an dem alle Getauften auf geheimnisvolle Weise teilnehmen. Um diese Gemeinschaft betet Jesus: ,,Alle sollen eins sein, wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast“ (Joh 17, 21).
Diese communio ist das eigentliche Geheimnis der Kirche, wie das II. Vatikanische Konzil es uns mit dem berühmten Wort des heiligen Cyprian von Karthago in Erinnerung ruft: „So erscheint die ganze Kirche als das von der Einheit des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes her geeinte Volk.“ An dieses Geheimnis der Kirche als communio werden wir zu Beginn der Eucharistiefeier erinnert, wenn der Priester uns den Gruß des Apostels Paulus wiederholt: „Die Gnade Jesu Christi, des Herrn, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen“ (2 Kor 13, 13).
Nachdem wir die „Gestalt“ der Laien in ihrer Würde gezeichnet haben, müssen wir uns nun ihrer Sendung und Verantwortung in der Kirche und in der Welt zuwenden. Diese können aber nur im lebendigen Kontext der Kirche als communio in der rechten Weise verstanden werden.
Am Tag nach dem Konzil sprach Papst Paul VI. zu den Gläubigen: „Die Kirche ist eine communio. Was bedeutet in diesem Fall communio? Wir weisen hin auf das Kapitel des Katechismus, das von der sanctorum communionem, von der Gemeinschaft der Heiligen handelt. Und Gemeinschaft der Heiligen bedeutet eine zweifache lebensmässige Teilhabe: die Eingliederung der Christen in das Leben Christi und das kreisförmige Weiterströmen dieser Liebe unter allen Gläubigen in dieser und in der anderen Welt. Einheit mit Christus und in Christus; und Einheit unter den Christen in der Kirche…“.
Am ersten Gründonnerstagabend sagte Jesus: „Meinen Frieden hinterlasse ich euch. Meinen Frieden gebe ich euch. Nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch“. (Joh. 14, 27) Der Friede, den Jesus gibt, ist Seiner. Er gehört zu Ihm.
Es ist der Friede, den er stiftet auf Erden durch seinen Tod am Kreuz. In sich Selbst versöhnte Er den Menschen mit Gott und den Menschen mit dem Menschen. Sein Friede stellte die Communio, die durch die Sünde verloren war, wieder her. Er gründete das Königreich Gottes auf Erden; es ist ein Königreich des Friedens, eine Communio des Friedens. Deshalb kann das ganze Werk Jesu, das ganze Heilswerk, das Werk der Erlösung zusammengefasst werden als die Wiederbegründung einer Communio des Friedens auf Erden.
Darum wurde der Name „Communio des Friedens“ gewählt, die, wie wir glauben, der Herr unter uns aufbaut. Der Name sagt, was wir hier auf Erden sein sollen. Er stellt unser Ziel dar.