„Selig, die ein reines Herz haben, sie werden Gott schauen!“
Diese Seligpreisung aus der Bergpredigt Jesu hatte der Hl. Vater Papst Franziskus im Zuge der Vorbereitung auf den Weltjugendtag 2016 in Krakau den Jugendlichen für das Jahr 2015 als Motto vorgegeben.
Diese Seligpreisung haben wir deshalb auch als Motto für den 1. Apostolischen Kongress der Göttlichen Barmherzigkeit für den deutschsprachigen Raum gewählt, der vom 11.-13.09.2015 im Bürgerhaus in Schloss Neuhaus stattfand.
Wie schon zum 1. Bistumskongress der Göttlichen Barmherzigkeit am 30. November 2013, der in der Busdorfkirche in Paderborn stattfand, waren auch zu diesem Barmherzigkeitskongress wieder namhafte in- und ausländische Referenten eingeladen, wie Père Patrice Chocholski, Sekretär des WACOM (World Apostolic Congress On Mercy) und derzeitiger Rektor des Heiligtums in Ars, Frankreich, Msgr. Dr. Markus Hofmann, residierender Domkapitular in Erzbistum Köln, Prof. Dr. Jan Machniak, Rektor der Internationalen Akademie der Göttlichen Barmherzigkeit in Krakau und Entsandter Seiner Eminenz Stanisław Kardinal Dziwisz, Erzbischof von Krakau, Kaplan Josef Alber, Eschwege, zuständig für das „Faustinum“ in Deutschland, Albrecht Graf von Brandenstein-Zeppelin, Biberach und Sr. Koleta Fronckowiak ZMBM, Krakau-Łagiewniki.
Zur näheren Erläuterung der Kongresse der Göttlichen Barmherzigkeit verweise ich auf den Abschlussbericht vom Bistumskongress 2013.
Wie schon beim 1. Apostolischen Bistumskongress der Göttlichen Barmherzigkeit in Paderborn zeigten bereits im Vorfeld die angeschriebenen Persönlichkeiten, Referenten und auch „Radio Horeb“, „bonifatius.tv“ und „EWTN. TV“ großes Interesse und so wurden alle Vorträge und Predigten aufgezeichnet.
Der Kongress begann am 11. September 2015 um 16.30 Uhr mit dem Lobpreisgesang. Die Musikgruppe setzte sich, wie beim letzten Mal auch, aus Mitgliedern der „Communio des Friedens“ und der „Gemeinschaft der Seligpreisungen“ aus Bad Driburg zusammen.
Pastor Markus Berief begrüßte die Gäste und übergab das Wort an den Bürgermeister von Paderborn, Herrn Michael Dreier. Dieser begrüßte die Referenten und die Teilnehmer, die aus Deutschland, Österreich, Belgien, Frankreich, Polen und Neuseeland angereist waren. Nachdem er zunächst einiges aus der Bischofsstadt Paderborn erzählte hatte, ging er auf das Thema Barmherzigkeit und Flüchtlinge ein und erklärte die momentane Situation in Paderborn. Er bat die Teilnehmer, für diese schwierige Lage zu beten und wiederholte seinen Wunsch, den er bereits morgens bei einer Konferenz vor laufender Kamera ausgesprochen hatte: „Lasst uns alle gemeinsam dafür kämpfen, dass wir diese Willkommenskultur weiter leben können.“
Anschließend verlas Herr Pastor Berief die Grußworte der H. H. Stanisław Kardinal Dziwisz aus Krakau, Christoph Kardinal Schönborn aus Wien sowie weiterer deutscher Bischöfe. An dieser Stelle danken wir den H. H. Erzbischof Becker und Weihbischof König für ihre Unterstützung und Mühen, die sie für den 1. Apostolischen Kongress der Göttlichen Barmherzigkeit für den deutschsprachigen Raum auf sich genommen haben.
Den ersten Vortrag um 17.00 Uhr hielt Père Patrice Chocholski. Er hatte dafür ein großes Plakat mit dem Logo des Jubiläumsjahres der Barmherzigkeit mitgebracht und ging in seinem Vortrag aus aktuellem Anlass auf dieses Logo ein. Jesus hat den verlorenen Menschen auf Seiner Schulter. Père Patrice erläuterte kurz die Theologie des hl. Irenäus ein, der über die Situation zwischen Gott und Adam schrieb, und Gott fragte: „Adam, wo bist du?“ Gott hat nach Adam gesucht, wie er nach jedem Menschen auf Erden auch heute noch sucht. „Adam, wo bist du?“ Das ist die Verwirklichung und Verkörperung der Barmherzigkeit Gottes in der Welt durch das Gesicht Christi. Père Patrice erklärte auch wunderbar die Worte „Barmherzigkeit in der Dreifaltigkeit“, die der Hl. Vater Franziskus in der Verkündigungsbulle zum Jubiläumsjahr benutzt. Weiterhin macht er deutlich, dass der Begriff „Barmherzigkeit“ so reich ist, dass man ihn nicht in Worte, wie z. B. Zärtlichkeit, Mitleid, Treue, … fassen kann, sondern nur in dem Sohn Gottes.
Père Patrice las eine Perikope aus dem Lukasevangelium vor, die die Kreuzigungsszene beschreibt, und legte dar, dass Jesus vom Kreuz aus alle Menschen sieht und für sie betet: „Vergib ihnen…“, zeige ihnen Deine Barmherzigkeit. Der neue Adam ist in die Welt gekommen, um die Menschen zu finden, aber keiner kam zu Ihm. Christus musste nicht nur in die Welt gehen, sondern auch in die Hölle der Verbrecher. Die Barmherzigkeit sucht Adam in jedem Menschen und an jedem Ort, um mit ihm zu beten, damit der Mensch wieder zum Vater finden kann und um ihn zu retten.
Wenn wir die Barmherzigkeit in unseren Herzen empfangen, wenn wir die Verzeihung, das Erbarmen Gottes annehmen, dann werden wir wie der Adam, wie der Verbrecher, der sich lieben lässt, der „barmherzigt“ wird (das ist eine neue Wortschöpfung des Hl. Vaters). Wenn wir die Barmherzigkeit in unseren menschlichen und täglichen Beziehungen annehmen, dann tauchen wir in die Spuren der Barmherzigkeit der Dreifaltigkeit ein, dann werden wir wie elektrisiert. Dann gehören wir immer mehr zu Christus und zu der Dreifaltigkeit, zum Reich Gottes. Wenn wir in die Barmherzigkeit verliebt sind, haben wir nur einen Wunsch: auch den Adam (und natürlich auch die Eva) in der ganzen Welt zu suchen. Und um Christus immer ähnlicher zu werden, suche ich Christus in jedem anderen Menschen, auch in den Nichtchristen.
Deswegen will der Hl. Vater das Jubiläumsjahr der Barmherzigkeit auch für alle anderen: die Juden, Moslems…usw.
Am Ende seines Vortrages ging Père Patrice auf die Weltkongresse und anderen Kongresse der Göttlichen Barmherzigkeit ein, die genau deshalb entstanden sind, um den Durst aller Menschen nach Barmherzigkeit zu löschen.
Verlinkung folgt
Während der Hl. Messe, die um 18.00 Uhr begann, erklärte Père Patrice in seiner Predigt die Erfahrungen der Barmherzigkeit Gottes des Jean-Baptiste Marie Vianney, besser bekannt als der Pfarrers von Ars.
In vier Punkten legte er die Erfahrung der Barmherzigkeit des Pfarrers dar:
1. Die Heilung der Schuldgefühle durch die Barmherzigkeit
2. Die Bekehrung zur Barmherzigkeit durch die Lehre des Alfonso Maria de Liguori
3. Seine Überwältigung von der Barmherzigkeit indem er baden durfte in der Flamme der Barmherzigkeit
4. Andere mitreißen mit der Barmherzigkeit wie mit einer Flut, da er so zärtlich war im Sakrament der Beichte.
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Nach der ergreifenden Hl. Messe, bei der 11 Priester am Altar standen, führte eine kurze Prozession zur kath. Pfarrkirche St. Heinrich-und-Kunigunde. Dort fand eine „Nacht der Liebe und Barmherzigkeit“ statt. Vor dem Ausgesetzten Allerheiligsten konnten die Teilnehmer den Herrn anbeten. Gleichzeitig gab es Beichtgelegenheit, die bis zum Schluss gut angenommen wurde. Beendet wurde die „Nacht“ mit der Komplet, welche drei Priester gestalteten.
Der 12. September begann um 8.30 Uhr mit dem Morgenlob, welches die Gemeinschaft der Seligpreisungen sehr feierlich gestaltete.
Anschließend brachte uns Dr. Markus Hofmann das Thema „Barmherzigkeit und Gehorsam im Tagebuch der hl. Sr. Faustyna“ nahe. Zunächst erklärte er beide Begriffe und stellte an Beispielen aus dem Tagebuch klar, dass die Verkündigung der Barmherzigkeit, so wie die hl. Sr. Faustyna es tat, die Frucht ihres Gehorsams war. Er untergliederte dann seinen Vortrag in sieben Teile, wobei er viele Beispiele aus dem Tagebuch zitierte:
1. Das Verhältnis, theologisch gesehen, von Barmherzigkeit und Gehorsam
• Ungehorsam als Wesen der Sünde
• Gehorsam als Weg zur Barmherzigkeit
2. Gehorsam im Leben der hl Sr. Faustyna vor dem Ordenseintritt
3. Ordensgehorsam im Gefüge der drei evangelischen Räte
4. Gehorsam gegenüber den Mitschwestern
5. Gehorsam gegenüber dem Beichtvater/Seelenführer
6. Gehorsam durch uns bei der Verehrung der Göttlichen Barmherzigkeit
• Fest der Barmherzigkeit
• Stunde der Barmherzigkeit um 15.00 Uhr
• Gebete, wie z. B. der Rosenkranz zur Göttlichen Barmherzigkeit
Im siebten Punkt fasste Dr. Hofmann als Fazit zusammen:
a) Gehorsam und Barmherzigkeit sind keine Gegensätze, wenn man tiefer hinschaut, denn:
• Gehorsam ebnet den Weg zur Barmherzigkeit
• Jesu Gehorsam hat die Barmherzigkeit Gottes offenbart
• Der Gehorsam der Menschen ist die Weise, die Barmherzigkeit anzunehmen, etwa in der Hl. Beichte oder in der Form der Andacht zur Göttlichen Barmherzigkeit
b) Das Tagebuch selbst ist Frucht des Gehorsams der hl. Sr. Faustyna
c) Innerhalb der evangelischen Räte, vor allem für Ordenschristen, ist nach dem, was die hl. Sr. Faustyna uns mitteilt, der Gehorsam von besonderer Bedeutung und die wichtigste Tugend
d) Für alle Christen wird dieser Gehorsam konkret gegenüber den kirchlichen Oberen, für die Ordensleute gegenüber den Ordensoberen, für uns alle in gewisser Weise gegenüber dem Beichtvater, den Bischöfen, dem Hl. Vater. Auf dem Gehorsam ruht großer Segen.
e) Der Gehorsam ist wertvoller in den Augen Jesu als harte Bußübungen.
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Nach einer kurzen Pause stellte uns Prof. Dr. Jan Machniak in seinem Vortrag die „Andacht zur Göttlichen Barmherzigkeit in der Pfarrei“ vor. In der Einleitung ging Prof. Machniak auf die neue Andachtsform ein, die durch die Visionen der hl. Sr. Faustyna inspiriert sind. In einem ersten Punkt erläuterte er den Begriff „Andacht“.
Weitere Punkte waren:
• Der Gegenstand der Andacht zur Göttlichen Barmherzigkeit
• Charakter/Eigenschaft der Andacht der göttlichen Barmherzigkeit
• Andachtsformen
a) Das Bild
b) Das Fest der göttlichen Barmherzigkeit
c) Der Barmherzigkeitsrosenkranz
d) Die Stunde der Barmherzigkeit
• Verheißungen verbunden mit der Verbreitung des Kultes zur Göttlichen Barmherzigkeit.
Fazit:
Die Andacht zur Barmherzigkeit Gottes als Form der Verherrlichung Gottes hat als eigentlichen Gegenstand Gott im Geheimnis seiner Barmherzigkeit und reiht sich in die Tradition der katholischen Frömmigkeit ein und bereichert diese.
Sie beruft sich auf den Barmherzigen Vater, vollkommen geoffenbart im Leiden, im Tod und der Auferstehung Jesu Christi. Sie stützt sich in der Haltung des Vertrauens gegenüber Gott.
Die neuen Formen der Verehrung der Göttlichen Barmherzigkeit, durch Sr. Faustyna verbreitet und gestützt auf ihren Privatoffenbarungen, die sie von Jesus bekam, sind Möglichkeiten des Gotteslobes und der Offenheit Gott und seinem Wirken gegenüber.
Die Heiligsprechung von Sr. Faustyna Kowalska und die Einführung des Festes der Göttlichen Barmherzigkeit ist eine ausdrückliche Anweisung des hl. Papstes Johannes Paul II., diese Andachtsformen in die christliche Liturgie aufzunehmen und gleichzeitig ein Ansporn an die Gläubigen, von diesen in privater Frömmigkeit Gebrauch zu machen.
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Nach der Mittagspause, in der eine reichhaltige Mahlzeit von den Maltesern, Hövelhof, angeboten wurde, sprach Kaplan Josef Alber über das Thema „Selig, die ein reines Herz haben – Gott schauen im Gebet“.
In der kurzen Einleitung erklärte Kaplan Alber, dass Gott jedem Mann und jeder Frau eine unbezwingbare Sehnsucht nach Glück, nach Fülle ins Herz gelegt hat.
Dann ging er auf folgende Punkte ein:
• Menschlicher Ursprung in der Barmherzigkeit – Ich bin, weil ich geliebt bin
• Die Reinheit Mariens
• Selig die arm sind vor Gott
• Die Gestalt Jesu
• Der Rosenkranz zur Göttlichen Barmherzigkeit
• Durch das Wort Gottes gehen die Augen auf
• Die Eucharistie
• Aszese
• Gebet
• Vor Gott sein, wie man ist
Immer wieder brachte Kaplan Alber Zitate aus dem Tagebuch der hl. Sr. Faustyna, um seinen Vortrag wirklich in die Tiefe der Herzen der Teilnehmer gehen zu lassen.
Am Ende führte er aus, dass es viele Hindernisse gibt, die einer tiefen Vereinigung mit Gott im Wege stehen. Denn darum geht es ja. Gott schauen im Gebet heißt: sich mit IHM in innigster Weise vereinen. Das setzt voraus, dass wir uns entschließen, heilig werden zu wollen.
Unsere beste Lehrerin, wenn es um dieses “Herzensgebet“ geht, ist wohl Sr. Faustyna. Sie hat dieses unerschütterliche Vertrauen, was wir uns alle wohl wünschen in unserer Beziehung mit Jesus. Sie bezieht nicht nur Jesus in ihr Leben ein, sondern sie lebt jeden Augenblick mit IHM. Das bewusste Leben des Augenblickes mit Jesus. Und egal, in welcher Situation sie sich befindet, ob im Gebet, bei der Arbeit, allein oder unter Mitschwestern, in Freude oder Leid, in Dunkelheit oder Licht – weiß sie um Seine Gegenwart. Ja sogar, dass ER in ihr zugegen ist.
Sr. Faustyna hat immer versucht, ein reines Herz zu bewahren und ihr Leben zum Gebet gemacht, durch ihre totale Hingabe an Jesus; ihre Auslieferung an Seine Barmherzigkeit. Und dabei hat sie immer versucht, Tugenden zu üben, die er versucht habe, uns näher zu bringen, so Kaplan Alber.
Sein Wunsch für die Teilnehmer sei, dass wir uns in unserem täglichen Leben der Gegenwart Jesu bewusst sind, dass ER bei uns ist, und wir wie der einfache Bauer beim Pfarrer von Ars in unserem Inneren sagen können: „Er schaut mich an – ich schaue ihn an“.
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Vor dem ausgesetzten Allerheiligsten fand um 15.00 Uhr die Stunde der Göttlichen Barmherzigkeit statt. Nach einigen Gebeten aus dem Tagebuch der hl. Sr. Faustyna wurden die Anliegen dieser Welt vor den Herrn getragen. Sehr zu Herzen ging der Barmherzigkeitsrosenkranz in gesungener Form. Danach sprachen die Teilnehmer des Kongresses ein persönliches Weihegebet an den barmherzigen Jesus.
Nach einer kurzen Pause gab Herr Albrecht Graf von Brandenstein-Zeppelin ein Zeugnis von Gottes Barmherzigkeit in seinem Leben. Zunächst erzählte er etwas von seiner Familie, dass er evangelisch aufgewachsen war und erst mit 40 Jahren gefirmt wurde. Er definierte den Begriff Barmherzigkeit mit mitleidender, hingebungsvoller Liebe und unterstrich das mit den Gleichnissen vom barmherzigen Samariter und dem verlorenen Sohn, bzw. barmherzigen Vater aus der Hl. Schrift. Der Vater nahm den Willen des zweiten Sohnes ernst, wie Gott auch uns mit unserem freien Willen ernst nimmt. Darauf ging der Graf auf die Fragen ein: „Wer ist Gott?“ „Wie tickt Gott?“ „Warum lässt er so etwas zu?“
Weiterhin geht er auf die Barmherzigkeit in der Beichte und das Thema „Barmherzigkeit und der Sinn des Leidens“ ein. Sehr eindringlich und gut verständlich erklärt der Graf dann den sehr negativen Einfluss des Protestantismus auf die katholische Kirche bezüglich der Lehre und der Beichte ein. Als Beispiel nannte er den Punkt 4 des Memorandums „Ein notwendiger Aufbruch“. Obwohl die deutschen Bischöfe sich eher verhalten darüber ausgesprochen haben, werden in heutiger Zeit die Priesteramtskandidaten auch von den unterzeichnenden Professoren und Professorinnen unterrichtet und fehlgeleitet. Des Grafen Erfahrung ist, dass gerade die Muttergottes dem entgegenwirkt, indem sie, mit Gottes Gnadenwirken, z. B. in Medjugorje den größten Beichtstuhl der Welt errichtet. Der Graf spricht von seinen Erfahrungen während seiner Pilgerfahrten und von der Ausbildung von Priestern in der Gustav-Siewerth-Akademie, die seinerzeit schon von Kardinal Ratzinger gewünscht wurde und auch beim hl. Papst Johannes Paul II. hohe Anerkennung fand.
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In der anschließenden feierlichen Hl. Messe, die um 18.00 Uhr begann und deren Hauptzelebrant Dr. Markus Hofmann war, predigte Pastor Markus Berief über das Leben und Wirken des sel. Priesters Michał Sopoćko. Dieser war der geistliche Begleiter und Beichtvater der hl. Sr. Faustyna. Er sei sozusagen ein Glücksfall für die hl. Schwester gewesen, denn der Herr sagte über ihn: „Dies ist die sichtbare Hilfe für dich auf Erden. Er wird dir helfen. Meinen Willen auf Erden zu tun.“
Pastor Berief geht dann auf das Sakrament der Buße ein. Den Kindern erkläre er, ein Beichtvater leihe Jesus Ohr, Mund und Herz bei der Beichte.
Über den sel. Michał Sopoćko sagte Pastor Berief, der Herr habe ihn zu der hl. Sr. Faustyna geschickt und sein Zutun zum Werk der Barmherzigkeit sei es gewesen, der Heiligen den Auftrag zum Schreiben des Tagebuches erteilt zu haben. Auf seine Initiative hin wurde das Bild des Barmherzigen Jesu gemalt, er hat den Rosenkranz zur Göttlichen Barmherzigkeit publiziert und den Orden von den Barmherzigen Schwestern gegründet. Jesus sagt: „Tag und Nacht ruht mein Blick auf ihm.“ Er lässt sich gefangen nehmen in den Dienst des Barmherzigen Jesus, um all das zu übernehmen.
Pastor Berief leitet dann über auf die heutigen Priester, die sagen, es geht nicht mehr. Vielleicht schicke ja der Herr so viele Schwierigkeiten, so viele Angriffe, um die Verdienste zu erhöhen. Er, Jesus Christus, will uns alles geben.
Dann benutzte Pastor Berief als Sinnbild: die hl. Sr. Faustyna könne man als große, brennende Kerze sehen und der sel. Priester Sopoćko sei ihr Kerzenhalter. Zum Schluss regte er alle an, um einen guten Beichtvater und geistlichen Begleiter zu beten und diesen dann im Gebet nicht zu vergessen.
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Nach der Hl. Kommunion wurde an alle Teilnehmer eine Kerze mit der Flamme der Barmherzigkeit, die im Oktober 2014 aus dem Heiligtum Krakau-Łagiewniki mitgebracht worden war, verteilt und die Weihe des Erzbistums und des Vaterlandes an den Barmherzigen Jesus gebetet.
Seinen Abschluss fand der Samstag mit dem Einzelsegen mit den Reliquien der hl. Schwester Faustyna und des sel. Priesters Michał Sopoćko, den die Gläubigen im Anschluss an die Hl. Messe empfangen konnten.
Der Sonntag, der 13. September, begann wieder mit dem Morgengebet und dem Lobpreis, gestaltet von der Gemeinschaft der Seligpreisungen.
Danach hielt Sr. Koleta Fronckowiak einen Vortrag über „Das reine Herz Jesu und das menschliche Herz im Tagebuch der hl. Sr. Faustyna“.
In der Einleitung erklärte Sr. Koleta, dass es im ganzen „Tagebuch” leider kein einziges Wort über das reine Herz Jesu gäbe. Schwester Faustyna nannte niemals das Herz Jesu rein, denn nicht dieses Geheimnis begeisterte sie. Stattdessen schrieb sie sehr viel über das Herz Jesu, das voll Barmherzigkeit, Liebe, Mitleid und Güte ist.
Zunächst beschreibt Sr. Koleta einiges aus dem Leben der hl. Sr. Faustyna und einige Stellen aus dem Tagebuch bezüglich des Herzens Jesu. Danach befasste sie sich mit einem Teil der Schriften der hl. Faustyna – besonders mit dem, der sich auf das Herz Jesu und das menschliche Herz bezieht. Sie versuchte aufzuzeigen, wie diese zwei Herzen – das Eine göttlich und makellos, und das Andere schwach und sündig, sich begegnen und annähern können. Hier könne uns Schwester Faustyna eine große Hilfe sein. Sr. Koleta ging auf die beiden Themen
• Das reine Herz Jesu und
• das menschliche Herz
näher ein und nannte dabei viele Stellen aus dem Tagebuch.
Mit ihrem Vortrag wollte Sr. Koleta zeigen, dass die Reinheit des Herzens so viel ermöglichen und uns so offen für die anderen machen kann. Wenn wir Jesus folgen, wenn wir mit Ihm zusammenarbeiten, wird Er uns zeigen, was in unseren Herzen noch nicht rein ist, was unsere Herzen noch verunreinigt und was Ihm nicht gefällt. Erst dann kann eine tiefe, persönliche und reinigende Begegnung mit Jesus stattfinden und zwar im Beichtstuhl.
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Im Anschluss an diesem Vortrag machten sich die Teilnehmer mit den Fahnen- und Reliquienträgern auf dem Weg zum Dom. Auf dem ca. 5 km langen Prozessionsweg wurden sie begleitet von der Polizei und den Maltesern. Die ganze Zeit wurde gesungen und gebetet.
Der Einzug in den Dom gestaltete sich mit dem „Großer Gott wir loben Dich“ sehr feierlich.
Das feierliche Hochamt wurde zelebriert vom Herrn Domkapitular Dr. Thomas Witt. Mit ihm konzelebrierten weitere fünf Priester, die bereits an der Prozession teilgenommen hatten. Während seiner Begrüßung der Teilnehmer verlas er auch das Grußwort des Hl. Vaters, das dieser eigens für die Teilnehmer des Barmherzigkeitskongresses verfasst hatte.
Brillant verstand es Dr. Witt in seiner Predigt, das Tagesevangelium, in dem Jesus Sein Leiden ankündigte, mit dem Thema „Barmherzigkeit“ zu verbinden. Er leitete mit der Liedstrophe „…die Krippe kniefällig umringen, in welcher der heiligste liegt! Die Herzen zum Opfer ihm bringen, der alles mit Liebe besiegt.“ Gott will die Welt verändern und sie zurückholen in die innigste Gemeinschaft mit Ihm und das mit der Liebe, die alles besiegt. Wenn man versucht, mit Liebe die Menschen zu gewinnen, dann weiß man nicht, ob die Liebe auch beim anderen ankommt. Jesus macht diese Erfahrung bei Petrus. Die Antwort auf Liebe ist unberechenbar. Gott geht dieses Risiko ein. Er wandelt die enttäuschte Liebe in geduldige Barmherzigkeit. Der Preis Seiner unerschöpflichen Barmherzigkeit ist das Kreuz Seines Sohnes. Jesus kündet im Evangelium Sein Leiden an. Das Kreuz steht für die Barmherzigkeit Gottes, die alles mit Liebe gewinnen will. Die Kongressteilnehmer ansprechend sagt Dr. Witt, dass uns diese Liebe und Barmherzigkeit Gottes gewinnen will um uns zur angemessenen Antwort zu führen, zur Gegenliebe, in der wir alles in Jesu Hand legen und Ihm immer wieder sagen: „Jesus, ich vertraue auf Dich!“
Dieses Vertrauen besiegt die Welt. Dieses Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit muss auch die Grundlage jeder Reform der Kirche sein. Eine echte Reform bedeutet nicht, dass alles einfach anders werden muss, sondern führt immer zur größeren Liebe, Hingabe und Opferbereitschaft. Dr. Witt verwies dann auf die Hl. Eucharistie hin, die all das sammelt, was wir an Gutem in den letzten Tagen erfahren haben und macht dieses für uns zur Sendung. Die Eucharistie entlässt uns in den Alltag hinein, wo wir die Barmherzigkeit leben und bezeugen sollen.
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Zum Schluss einige Beispiele von Wortmeldungen und Reaktionen auf den Barmherzigkeitskongress:
Kurzes, nachhaltiges Zeugnis als Frucht des Kongresses:
Obwohl wir seit einigen Jahren bereits als eine priestergeführte Gebetsgruppe mit dem Namen „Misericordia“ sowie einem Wanderbild (innerhalb der Gruppe)
des Barmherzigen Jesus mit der Aufschrift „Jesus ich vertraue auf Dich“ ferner im Geiste der Aufzeichnungen an die Hl. Faustyna wirken und anbeten – und dies in einer Gruppengröße
20 – 25 Personen – so befanden wir bis vor kurzem in einer intensiven aber bereits langanhaltenden Wegfindungsphase in welcher wir regelmäßig mittels Gebete, Novenen und Exerzitien
den gottgewollten Weg für uns erkennen und gehen wollten.
Beim Kongress waren wir als drei Vertreter unserer Gruppe in Paderborn anwesend und bereits währenddessen wurde nach und nach allen drei die Erkenntnis geschenkt sich dem Apostolat
Der Göttlichen Barmherzigkeit zu weihen und zu widmen.
Zum selben Zeitpunkt war unsere Gruppenleiterin Frau Malzer bei Hl. Geist Exerzitien und rief mich bereits am Montag früh nach dem Kongress an und bat um ein Gespräch zur Abstimmung
und Ausrichtung unserer Gruppentätigkeit. Beim gemeinsamen Gespräch am Abend und intensiven Gebet um Einheit während des Tages, wurde uns nach wenigen Worten bereits vollkommen
bewusst, dass es das Apostolat der Göttlichen Barmherzigkeit sein soll. In dem zusätzlichen Impuls unserer Gruppenleiterin, lag für uns eine zusätzliche Bestätigung durch die Wirkung des Hl. Geistes
bezüglich unserer zukünftigen Ausrichtung und Tätigkeit.
Auch beim 1. Gruppentreffen nach diesem Ereignis haben wir voller Freude diese Entscheidung innerhalb der Gruppe verkündet und so wurde uns allen vollkommen bewusst, dass wir unser Ziel stets
als: Name der Gruppe, welches Programm für unser Wirken war und das Bild als Quelle und Ursprung -vor Augen hatten aber es nicht gesehen haben.
Wir sind froh nach dem Kongress unser Apostolat als Gruppe noch bewusster leben und an die Mitmenschen weitergeben zu können, sind uns jedoch bewusst, dass wir uns aktuell am Anfang dieses
Weges befinden und so wappnen wir uns im Gebet um Erkenntnis und Führung und würden uns freuen, wenn Sie uns ebenfalls in Ihr Fürsprachgebet aufnehmen.
So wünschen wir Ihnen persönlich wie auch der Bewegung „Communio des Friedens“ viele Gnaden Gottes, das Licht und den Mut seinen Heiligen Willen erkennen und verwirklichen zu können.
Wir grüßen Sie ganz herzlich mit den Worten unsrer Mutter Maria „ tut alles was ER euch sagt!“
A. D. für die Gruppe „Misericordia“
Liebe Frau Neiske!
Mir bzw. uns liegt es am Herzen noch DANKE zu sagen!!!
Der Kongress war gesegnet … und der Herr hat Gnaden schenken können …. DANKE für Ihre Vorbereitung bzw. dass Sie es möglich gemacht haben, dass dieser Kongress stattfinden konnte!!!!!!!
Ich möchte Sie ermuntern, dies auch weiter zu tun – dies ist unaussprechlich wichtig und wertvoll!!!
Gott segne, Maria begleite und beschütze Sie,
im Gebet auf dem Weg des Apostolat Seiner unfassbar wundervollen Barmherzigkeit verbunden,
bis zu einem Wiedersehen,
Alexandra (aus Hennef)
Liebe Frau Neiske,
Ich möchte mich herzlichst bei Ihnen bedanken! Der Kongress der Göttlichen Barmherzigkeit war ein wunderbares, einmaliges Erlebnis. Einfach Barmherzig halt! Nahrung für die Seele, die immer wieder nach Gottes Barmherzigkeit hungert. Hier jedoch konnte sich meine arme Seele und mein armes Herz sättigen. Danke liebe Frau Neiske, dass Sie Seinem Ruf so gehorsam gefolgt sind und sich diesem Kongress so angenommen haben!
Gottes reichen Segen
Und einen herzlichsten Gruß und ein Vergelt‘s Gott
Wünscht Ihnen und allen die Ihnen lieb sind
Dagmar aus Duisburg